Zwischen dem Tekkno-Club in Innsbruck und dem Techno-Update im Val d´Ossola liegen lediglich 450 km. Mit 3 vollbepackten Autos fuhren wir an einem Maimorgen im AV-Haus in Innsbruck los, in Sargans luden wir noch die in der Schweiz lebende Vicki auf und weiter ging es in das verregnete Italien. Ja, Sie haben richtig gehört, in das verregnete Italien. Der Wetterfrosch meinte es mal wieder nicht gut mit uns und so präsentierten sich die Mischwälder des Val d´Ossola in feuchter Pracht.

Nighthour

Bekanntlich sind die jungen AlpinistInnen wilde Hündinnen und Hunde, so haben wir lediglich für unsere Mentoren Much, Alex und Gebi ein Zimmer gebucht. Nach einer Warmup-Klettersession im gebohrten Secondo Settore in Cadarese machten wir uns auf die Suche nach einer Bleibe für die kommenden Nächte. Gleich gegenüber dem Wasserkraftwerk in Cadarese wurden wir fündig. Gaskocher, Hängematten und Essensrationen fanden unter einem kleinen Unterstand Platz, der Rest wurde in Zelten untergebracht. Nachdem wir uns die Bäuche mit Tortellini und Tomatensugo vollgeschlagen hatten, kuschelten wir uns in die Schlafsäcke und blickten ehrfürchtig den kommenden Tagen entgegen.

Von Handjams, Haulen und Jümmern …

Eine Mischung aus Angst und Misstrauen begleitete uns beim steilen Zustieg zu den regensicheren Sektoren von Cadarese. Fast niemand war schon einmal richtig Trad-Klettern und dann auch noch in dem von Rissstrukturen geprägten Granit des Val d`Ossola, der sich voll und ganz von unserem heimischen Kalk unterscheidet. Der erste Tag widmete sich ausgiebig der Vertrauensgewinnung. Die eigenen Gearplacements und die Handjams müssen erst mal erprobt werden. Sturztraining, begleitet von einigen Klettermetern in Touren mittlerer Schwierigkeit an einer Felswand, die in einem feuchten Wald mit nahezu 100% Luftfeuchtigkeit stand, machten auch diesen Tag zu einem wahren Abenteuer.

Am Freitag und Samstag wurden neben einigen Routen, verschiedene Seiltechniken ausprobiert: Haulen, Portaledge aufbauen, Jümmern und Technoklettern. Dabei unterstützten uns die Mentoren mit ihrer Erfahrung und wieder einmal profitierten wir von den kleinen Tipps und Tricks der Bergführer. Nur so am Rande: Much konnte sich im zweiten Go den Pink Point in „The Doors“ sichern.

And the Party goes on…

Geschlaucht, durchfeuchtet und blutig aber glücklich verbrachten wir den letzten Tag im nahegelegenen Sportklettergebiet Balma und sogar die Sonne winkte uns zum Abschied zwischen den Wolken zu. Ein nasses, aber trotzdem erfolgreiches verlängertes Wochenende, das uns auch als Team noch enger zusammengeschweißt hat.

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Felix Webhofer ist Mitglied im Junge Alpinisten TEAM, studiert und lebt in Innsbruck und ist am liebsten draußen am Fels unterwegs.

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