Tag 1: Auftakt mit Aussicht und Teamgeist

Am Donnerstag brachen wir voller Vorfreude zur Franz-Josefs-Höhe auf. Nach einem kurzen Materialcheck und einem stärkenden Snack – Dank der hausgemachten Marmelade von Philipps Mama – ging es los: hinauf zur Oberwalderhütte. Der Aufstieg war schweißtreibend, aber die Aussicht auf die umliegenden Gipfel belohnte jeden Schritt. Oben angekommen, vertieften wir uns gleich in verschiedene Seiltechniken. Socki, unser Experte, sorgte mit seiner lebendigen Demonstration des „laufenden Seils“ für Aha-Momente. Am Abend genossen wir ein köstliches Buffet, planten die Tour für den nächsten Tag und ließen den Abend gemütlich mit Geburtstagskuchen ausklingen – ein Gedenken an Philipp, der an diesem Tag seinen 21. Geburtstag gefeiert hätte. Wir rätselten ob der Kuchen ihm wohl geschmeckt hätte und kamen alle zu dem Schluss, dass dem wohl eher nicht so wäre.

Tag 2: Gipfelglück und Gletscher-Playlist

Nach einem intensiven Briefing starteten wir in zwei Gruppen Richtung Romariswandkopf. Die Spur über den Gletscher war eine Herausforderung, aber unserem Südtiroler Orientierungstalent zu Dank, meisterten wir die Route sicher. Am Grat angekommen, musste ich kurz die moderne Bergsteigerrolle eines „Business-Alpinist“ übernehmen und war dankbar, dass der Empfang am Grat so gut gewesen ist. Währenddessen gingen die Seilschaften von Gebi und Co. schon mal vor.

Wenig später starteten wir auch auf den Grat hinauf. In Seilschaften aufgeteilt, trainierten wir den Umgang mit dem Seil und standen schneller als gedacht schon am Gipfel. Der Abstieg über den flachen Gletscher zog sich, aber Sockis musikalische Einlage („Highway to Hell“!) brachte neue Energie. Zurück auf der Hütte verabschiedeten wir Manu, stärkten uns mit einem wohlverdienten Bier, und tauschten Erlebnisse des Tages aus. Jakob stieß später noch zu uns, direkt von der Medizinaufnahmeprüfung – ein echter Multitasker! Den Abend bereicherten schließlich Gebis Matheunterricht und Sockis Beziehungstipps.

Tag 3: Abenteuer Spalte und Teamwork pur

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Trainings. Die Orientierungseinheit am Morgen überraschte uns mit ihrer Präzision – auf den Schritt genau erreichten wir den Gletscherbruch, der uns als perfektes Übungsgelände dienen sollte. Dort angekommen, ging es direkt in die Praxis: Eli sprang beherzt in eine Spalte, und wir trainierten den Mannschaftszug. Auch Gebi zeigte vollen Einsatz und stürzte sich in die leider nicht ganz überhängende Spalte – Lorenz konnte seinen Schwung kaum stoppen, was dem Teamwork beim Rausholen aber keinen Abbruch tat.

Später wurde es kreativ: Socki und Motz gestalteten einen Eisparcour, der für viele Lacher und spannende Herausforderungen sorgte. Motz, ein wahrer Meister des Parcours, zeigte eindrucksvoll, wie man die Hindernisse schnell und elegant bewältigt. Motiviert drehten wir selbst einige Runden, verbesserten uns dabei kontinuierlich und steigerten unsere Geschicklichkeit. Auf direktem Weg ging es dann zur Hütte zurück und wir verbrachten noch einen letzten gemeinsamen Abend.

Tag 4: Abschied unter Regen und Erinnerungen

Der Sonntag begann früh: Während Eli und Murron schon beim ersten Licht ins Tal abstiegen, genossen wir noch ein letztes Frühstück auf der Hütte. Beim Abstieg nutzten wir die Gelegenheit, verschiedene Verankerungstechniken im Schnee zu üben. Besonders emotional wurde es, als wir die mitgebrachten Fackeln angezündeten hatten – ein leuchtendes Andenken an Philipp. Kurz danach machte uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung: Regen und Sturm zwangen uns zu einem schnellen Rückzug ins Tal. Durchnässt, aber glücklich über die gemeinsamen Tage, traten wir den Heimweg nach Innsbruck an – erfüllt von Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit.

Junge Alpinisten TEAM

Acht bis zehn junge Alpinist*innen sind zwei Jahre gemeinsam unterwegs, haben die Chance, die eigenen Grenzen in allen Disziplinen des Alpinismus zu verschieben und eigenverantwortlich auf hohem Niveau auszuüben, begleitet von erfahrenen Mentor*innen.  Leistung steht dabei nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um gemeinsame Abenteuer, prägende Erlebnisse und ein Lernen auf Augenhöhe. www.jungealpinisten.at

Das Programm Junge Alpinisten TEAM wird unterstützt von unseren Kooperationspartnern:

SALEWA, La Sportiva, EDELRID und Knox Versicherungsmanagement

+ posts

Leonie Filz ist Mitglied im Junge Alpinisten TEAM 23 - 25.

Comments are closed.