Die Alpenvereinsjugend legt bei der Zusammenarbeit mit ihren Partner*innen großen Wert auf Transparenz und Glaubwürdigkeit. Seit 2018 gibt es daher einen klar formulierten Rahmen für die Zusammenarbeit mit externen Partner*innen: ein simples Paper, das für beide Vertragsparteien bereits vor Beginn der Zusammenarbeit für Klarheit und Transparenz sorgt und die grundlegende Basis für eine langfristige, wertschätzende Zusammenarbeit bildet. Das Konzept kommt bei allen neuen Partnerschaften, wie aktuell auch der Vereinbarung zwischen JONES SNOWBOARDS und risk´n´fun FREERIDE, zur Anwendung.
DIE EINZELNEN SCHRITTE UND ZUSTÄNDIGKEITEN FÜR DEN SPONSORINGPROZESS SIND DABEI WIE FOLGT DEFINIERT:
Basis-Check durch das Bundesteam
- Leistungscheck & Grundsatzentscheidung
- Unternehmenscheck mittels Fragebogen. Dabei werden Basisinformationen zum Unternehmen, der Unternehmenspolitik, Nachhaltigkeit, Image und Wirkung erhoben. Perspektiven für die Zusammenarbeit werden ebenfalls miteinbezogen.
- Nach einer Bewertung der Unternehmensantworten wird dann über Verhandlungen und den Vertragsabschluss entschieden.
Im Falle der aktuell vereinbarten Kooperation mit JONES hat sich gezeigt, wie viel Know-how über beide Vertragspartner bereits im Vorfeld über die Bearbeitung des Fragebogens erhoben werden kann. Harte Fakten, wie etwas zur Größe des Unternehmens, Mitarbeiteranzahl und Budgetzahlen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie die Auflistung von verschiedenen Zertifizierungen, Arbeitsbedingungen, Produktionsstätten, Transportwegen und Energiemanagement.
Unterm Strich ein erfolgreiches Konzept. Von der Alpenvereinsjugend entwickelt, findet es mittlerweile auch im Hauptverein Anwendung und liefert für alle Beteiligten einen guten Boden für den Entscheidungsprozess und die weitere Zusammenarbeit.
PERSPEKTIVENWECHSEL. AUS DER PRAXIS.
Der langjährige JONES-Rider Mitch Tölderer liefert uns im Gespräch mit Greta Tollinger-Greil einige Einblicke zu den Wurzeln und Werten von JONES Snowboards.
Hi Mitch, danke dass Du dir heute fürs Interview Zeit nimmst! Könntest Du Dich kurz vorstellen – wer bist Du, was machst Du so?
Mitch: Hallo Greta, freut mich! Ich lebe mit meiner Familie, Frau und Tochter, in Innsbruck und bin seit über 30 Jahren leidenschaftlicher Snowboarder. Ich war früher als Profi Snowboarder viel unterwegs und konnte 2011 die Freeride Worldtour gewinnen. Mittlerweile arbeite ich als Arzt für Allgemeinmedizin und bin im Winter viel am Berg und meistens abseits der Pisten mit meinem Splitboard unterwegs. Momentan bin ich in Zusammenarbeit mit meinem Partner „Patagonia“ auch in ein Filmprojekt involviert bei dem es neben der Leidenschaft fürs Snowboarden auch um den Schutz der verbliebenen Naturräume in unseren Bergen geht.
Stichwort Splitboarden. risk’n’fun hat seit kurzem eine Kooperation mit JONES. Wie lange arbeitest du schon mit JONES zusammen und inwiefern hat dich diese Partnerschaft persönlich geprägt?
Mitch: Mit JONES Snowboards arbeite ich fast von Beginn der Brand an zusammen, also seit etwa zwölf Jahren. Als mein Freund Jeremy Jones die Brand gegründet hat, haben sich die meisten Snowboardfirmen nicht wirklich ums Freeriden und schon gar nicht ums Splitboarden gekümmert. Da habe ich dann nicht lange überlegt und mich gefreut, mit einer Snowboardfirma zusammenarbeiten zu können, mit der ich mich voll identifizieren konnte! Seither hat sich JONES Snowboards, mit Jeremy als Motor und einer guten Crew, stetig weiterentwickelt und das gute Gefühl mit an Board zu sein ist geblieben!
Worauf achtest du bei der Auswahl Deiner Sponsoren/Partner generell?
Mitch: Mir war und ist es wichtig, dass ich mit einem Sponsor ein gutes und persönliches Verhältnis habe und dass ich voll hinter dem Produkt stehen kann. Mit zunehmender Thematisierung der Umwelt-Problematik wurde es mir dann immer wichtiger, dass die Firma verantwortungsvoll – vor allem in Bezug auf Umwelt und Nachhaltigkeit – agiert.
Was sind die Grundsätze von JONES Snowboards? Und was macht JONES für dich zu einem guten Partner?
Mitch: Die Grundsätze kurz und bündig: “Rooted in adventure, obsessed with performance and committed to our planet”. Mit den Wurzeln im Backcountry Snowboarden ist der Grundsatz, das bestmöglich funktionierende Equipment herzustellen, eine Selbstverständlichkeit. Ein Grundsatz ist es auch immer, weiter daran zu arbeiten, die Boards möglichst ressourcenschonend und unter sozial gerechten Bedingungen herzustellen.
Dazu findet man auf der Jones-Website unter www.jonessnowboards.com den Nachhaltigkeitsreport und auch die ganze Kette der Zulieferer und Produktionsschritte. Umwelt- und Klima-Fragen sind seit jeher Thema bei JONES. Jeremy ist unter anderem ja auch der Gründer von POW. Das alles und auch die persönliche Beziehung zu der JONES-Crew macht die Company für mich zu einem sehr geschätzten Partner.
Inwiefern kann Freeriden überhaupt nachhaltig sein? Ewige Anreisen, sehr viel Material, das kann man doch kaum kompensieren – oder?
Mitch: Stimmt, das ist leider das Dilemma bei den meisten Dingen, die wir gerne und primär zu unserem Vergnügen tun! Radikal gedacht ist alles, was nicht essenziell und somit verzichtbar wäre Luxus und in punkto Nachhaltigkeit auf der Schulden Seite. Wenn wir aber nicht darauf verzichten wollen, weil es uns so ein Vergnügen bereitet, dass wir den Rest der Woche mit einem dicken Grinsen im Gesicht rumlaufen…?
Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich zunächst des Ressourcen Verbrauchs bewusst ist und damit immer wieder überlegt, wo man verzichten kann und will und wo nicht. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung und es ergibt sich daraus eine Wertschätzung der Ressourcen und ein individueller verantwortungsvoller Umgang mit unser aller Ressourcen. Aufs Boarden bezogen heißt das von der Anreise bis zur Ausrüstung und dem Coffee to go im eigenen Becher seinen Footprint zu hinterfragen und zu optimieren.
Zum Abschluss: Wo siehst du das Potenzial der Kooperation von risk’n’fun und JONES in den nächsten Jahren?
Mitch: Backcountry Snowboarden und auch die Vermittlung von Wissen bezüglich der Gefahren, die damit verbunden sind, ist ja auch ein zentrales Thema bei JONES. Ich denke, dass man hier mit vereinten Kräften noch mehr Menschen erreichen kann, um Bewusstsein für diese Gefahren abseits der Pisten zu schaffen und Know-how für den Umgang damit zu vermitteln. Ebenso sehe ich in der Kooperation das Potenzial, durch vereinte Kräfte und gegenseitige Inspiration, sich in den Themen Umwelt-, Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.
Mitch TÖLDERER ist passionierter Freeriderund Surfer, Arzt, Ambassador Patagoniaund JONES Snowboards und lebt mit seiner Familie in Innsbruck.
Greta Tollinger-Greil ist 18 Jahre alt, leidenschaftliche Mountainbikerin, Skifahrerin und neuerdings auch
Snowboarderin. Sie schreibt gern und ist an gesellschaftskritischen Themen interessiert.
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