WER SIND WIR?
Wir, das Alpenverein Coaching Team, werden von Sektionen, Ortsgruppen, Vorständen und Jugendgruppen des Alpenverein Österreich um Unterstützung und Begleitung angefragt. Wir sind ein Team von fünf Coaches (Andreas, Manfred, Rainer, Ingo und ich – Julia). Wir sind alle Expert*innen in der Begleitung von Teams, Gruppen und Organisationen; wir sind selbst im Alpenverein aktiv und gut über die einzelnen Regionen in Österreich verteilt. Eure Anfragen via E-Mail oder Telefon erreichen Asia, die unsere Koordinatorin in Innsbruck ist.
WAS TUN WIR?
Das ist ganz einfach – wir begleiten euch bei Herausforderungen jeglicher Art, die euch in eurer Tätigkeit in der Jugendarbeit des Alpenvereins beschäftigen. Überall wo ihr den Eindruck habt, ihr steht an, da geht nix weiter, da ist die Luft draußen, da streiten wir nur noch, da brodelt es im Untergrund, aber niemand sagt was, etc. Auch begleiten wir euch gerne bei jährlichen Klausuren oder Koordinationen und bei der Entwicklung neuer Angebote. Ihr findet alle Infos zu uns auf der Website der Alpenvereinsjugend. Jetzt aber an die Arbeit – Hier ein paar konkrete Einblicke in unser Tun!
HERAUSFORDERUNG EINES JUGENDTEAMS:
„Wir stellen immer wieder Angebote online und auch in unsere Printmedien, machen uns viele Gedanken dazu, stecken viel Energie hinein, aber bis auf die Kletterangebote kommt nichts zustande. Das frustriert uns.“
UNSERE ERFAHRUNGEN DAZU:
Es ist schön und ihr könnt stolz auf euch sein, wenn das Klettern gut läuft. Es ist seit vielen Jahren ein Trendsport und somit ist die Hemmschwelle nicht so groß, sich dafür anzumelden. Es ist klar, was mich erwartet und ein wunderschöner Sport. Schmälert eure Erfolge nicht, sondern feiert sie! Für alle Angebote gilt, dass neben dem Erlebnis das Zugehörigkeitsgefühl das Wichtigste für Kinder und Jugendliche ist. Das entsteht, wenn ein Angebot regelmäßig stattfindet. Immer wieder in neue Gruppen zu gehen, stresst.
Es ist schön, bekannte Gesichter zu treffen und Freunde zu finden, aber das braucht Zeit. Es kann auch helfen, kleine Goodies zur Verfügung zu stellen. Z.B. hat eine Sektion berichtet, dass sie einen Sammelpass etabliert haben. Wenn dieser voll ist, dürfen die Kinder selbst auch schon ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen oder bekommen ein kleines Geschenk bzw. eine Urkunde. Eine andere Sektion berichtet, dass sie zweimal im Jahr ein Fest feiert mit allen Kindern und Jugendlichen, die an Angeboten teilgenommen haben, einschließlich der Eltern der jüngeren Teilnehmer*innen. So entstehen Netzwerke und gemeinsame Interessen.
Es gibt eine Altersgruppe, die eher schwierig zu erreichen ist. Nämlich die Zwölf- bis 16-Jährigen.
Es gehört zu ihrem Alter, dass sie „dagegen sind“, Angebote von Erwachsenen ablehnen oder manches auch mal doof finden. Das ist wichtig und gut. Ich denke, dass sie somit auch Angebote brauchen, die etwas „Wildes“ in sich haben, etwas mehr Risiko, etwas mehr Herausforderung in der Aktion – wie z.B. die risk’n’fun-Programme -, die für die Altersgruppe Zwölf- bis 16-Jährige sind. Und oft brauchen Jugendliche auch einfach nur einen Rahmen, in dem sie selbst planerisch tätig werden können bei ihren Aktivitäten. Einen Jugendraum oder Leiter*innen als Begleiter*innen, die sie beraten und unterstützen. Die Möglichkeiten bieten, sich an ihnen „abzuarbeiten“, die Grenzen aufzeigen, aber auch mit sich verhandeln lassen und Eigenverantwortung fördern.
Jede Dynamik im Team wirkt auf die Teilnehmer*innen. Solltet ihr als Team eine eher lose Zugehörigkeit zueinander haben, also jede*r kocht so sein bzw. ihr eigenes Süppchen, wird das auch in eure Jugend-, Familien- oder Kindergruppen „ausstrahlen“. Deshalb ist es wichtig, also eigentlich unausweichlich, dass ihr euch gut als Team findet, euch Zeit für eure Kommunikationsstrukturen nehmt, eure Visionen sowie eure Ängste, Wünsche und Freuden teilt. So macht das gemeinsame Tun gleich viel mehr Spaß. Ein regelmäßiger „Stammtisch“ oder gemeinsam als Team in der Natur unterwegs sein, können Zusammenhalt schaffende Möglichkeiten sein.
Jetzt denkt ihr euch sicher, puh, ich habe eh schon so wenig Zeit. Meine Erfahrung dazu ist, dass auch die Mitarbeit mehr Spaß macht, wenn ich in ein Team eingebunden bin und Zugehörigkeit erfahre. Eine schöne Initiative fand ich die Zusammenschließung aller Ortsgruppen einer Region zu einer Koordination, um gemeinsame Angebote zu setzen, Ideen auszutauschen und sich gegenseitig auszuhelfen, wenn Mitarbeiter*innen gebraucht werden.
SO GANZ ALLGEMEIN NOCH EIN PAAR TIPPS AUS DEM NÄHKÄSTCHEN:
Ihr macht im Alpenverein eine hoch geschätzte und wichtige Arbeit. Ihr kümmert euch um das Fortbestehen des Vereins, der Sektionen, der Ortgruppen. Sorgt dafür, dass die Werte, Inhalte und Haltungen des Alpenvereins schon an die Jüngsten herangetragen werden, wie z.B. Naturschutz, Sicherheit am Berg, sozialer Zusammenhalt. Bleibt gut im Kontakt mit eurem Vorstand. Meldet rück, was ihr braucht, um gut arbeiten zu können. Findet heraus, wo eure eigene Lust und Freude hingeht, welche Angebote euch selbst erfüllen und Spaß machen.
Kinder sind sensibel und merken sofort, wenn die Authentizität fehlt. Das bedeutet auch eine Beschäftigung mit den eigenen Wünschen und ein Einstehen dafür. Das ist Arbeit, die fordert, aber am Ende des Tages eine erfüllende ist!
Meldet euch, wenn ihr etwas braucht! Wir werden versuchen, mit euch die besten Lösungen für eure Anliegen, Herausforderungen und Wünsche zu finden.
Viel Freude beim Gestalten!
Julia Rappich
Julia Rappich ist Pädagogin, Trainerin und Beraterin nach dem handlungsorientierten Ansatz der Integrativen Outdoor-Aktivitäten, Gruppendynamikerin i.A., Alpenverein Coaching-Team, Alpenverein Schulprogramme, Instruktorin Wandern.
Comments are closed.