Nach einem kalten und weißen Winter sehnen wir uns nach Frühling, Wärme und Farben. Die Rucksäcke für die ersten Wanderungen und Bergtouren stehen schon voll Erwartung in der Ecke und wollen gepackt werden – vorzugsweise mit einer guten, gesunden und farbenfrohen Jause mit Pfiff.
Im letzten Jahr hat der Sauerteig seine Wiederauferstehung gefeiert und durfte in Form von Brot zum wohl beliebtesten Jausenpart avanciert sein. Ein tolles Rezept – und warum ein Sauerteig-Starter wie ein Haustier zu behandeln ist – findet ihr im letzten DREI D (Ausgabe 01-2021).
Um die Tourenpartner*innen zu beeindrucken oder sich selbst mit einem „Schmankerl“ am Gipfel zu belohnen, hole ich meine liebsten Aufstrich-Rezepte aus dem Fundus, verfeinert mit ein bisschen Farbe, denn bekanntlich isst das Auge ja mit. Here we go.
Topfenaufstrich (vegetarisch) – der grüne Klassiker:
- 1 Packung Topfen
- 2 Zehen Knoblauch
- 3 EL gehackte Kräuter
- Salz und Pfeffer
Topfen in eine Schüssel geben und die Knoblauchzehen klein hacken – je nach Begleitung kann man den Knoblauch weglassen oder erst nach dem Gipfelbussi jausnen ;-). Frische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Dill, Kresse, Kerbel, Sauerampfer, Borretsch, Pimpernelle…) ebenso klein schneiden und mit den restlichen Zutaten vermischen. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gourmet-Tipp: Wer es gerne etwas deftiger mag, kann noch einen Teelöffel scharfen Senf und einen Schuss Zitronensaft hinzugeben.
Ich-möchte-meine-Begleitung-noch-mehr-beeindrucken-Tipp: Den Aufstrich ohne Kräuter machen und unterwegs Wildkräuter (Löwenzahn, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Wiesensalbei, Labkraut, Vogelmiere, …) sammeln, klein schneiden und frisch drüberstreuen.
Hummus (vegan) – der gelbe Exotische:
- 1 Dose gekochte Kichererbsen
- 1 Zitrone
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Schuss Olivenöl
- 1 TL Kurkuma
- Salz und Pfeffer
- optional etwas Wasser
Die Flüssigkeit aus der Kichererbsen-Dose abgießen und die Kichererbsen unter kaltem Wasser waschen, anschließend die Zitrone auspressen und gemeinsam mit den Kichererbsen, dem Knoblauch, einem Schuss Olivenöl und dem Kurkuma pürieren. Wenn die Masse zu bröselig ist, einfach ein bisschen Wasser hinzugeben und nochmal gut mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gourmet-Tipp: Ein, zwei getrocknete – davor in Wasser eingeweichte – Aprikosen (Marillen) dazumischen, das verleiht dem Aufstrich eine fruchtig-exotische Note.
Ich-bin-der/die-allerbeste-Bergpartner*in-Tipp: Kichererbsen mit Olivenöl, Salz und Pfeffer in der Pfanne knusprig rösten und zum Snack oder als Topping für den Aufstrich reichen.
Sonnenblumenkerne-Aufstrich (vegan) – der rote Außergewöhnliche:
- 150 g Sonnenblumenkerne
- 100 ml Wasser
- 1 EL Agavensirup
- 1 EL Olivenöl
- 1 Zitrone
- 2 Zehen Knoblauch
- 50 g getrocknete Tomaten (in Öl eingelegt)
- 2 EL Tomatenmark
- 1 kleine Chilischote (je nachdem, wie scharf man es mag)
- 1 EL gehackter Rosmarin
- Salz und Pfeffer
Zuerst die Sonnenblumenkerne in der Pfanne ohne Fett anrösten – bis sie leicht duften. Anschließend die Kerne in eine Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergießen und für 30 Minuten ziehen lassen – das macht man, damit die Kerne weicher werden. Dann wird die Zitrone ausgepresst und der Saft wird gemeinsam mit den anderen Zutaten püriert. Zu guter Letzt mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn man den Aufstrich einen Tag im Kühlschrank ziehen lässt, wird er aromatischer.
Gourmet-Tipp: drei bis vier getrocknete Tomaten grob hacken und unter den Aufstrich mischen.
Ich-bin-nicht-nur-der/die-allerbeste-Bergpartner*in-sondern-auch-der/die-Kreativste-Tipp: statt den getrockneten Tomaten und dem Tomatenmark eine halbe gekochte Rohne (Rauna, rote Bete) mitpürieren und mit einer kleingehackten Frühlingszwiebel verfeinern.
Uli Eigentler ist gelernte Ökonomin, selbstständige Vortragende im Bereich Kräuterpädagogik, Nachhaltigkeit und LandArt, Schreiberling & Bloggerin auf www.lowredeyes.at.
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