Wie steht es um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Was wird aus ihren Träumen?
Gemeinsam mit anderen Jugendorganisationen in Österreich, die alle Mitgliedorganisationen der Bundesjugendvertretung sind, haben wir eine Studie beauftragt. Durchgeführt wurde sie vom SORA-Institut. Ziel der Studie war es, die Wirkung von verbandlicher Jugendarbeit auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene abzubilden und zu untersuchen.
Im Rahmen der Studie wurde im Sommer 2022 eine Befragung zur Wirkung der Kinder- und Jugendarbeit unter 2.000 jungen Menschen durchgeführt.
Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse beziehen sich auf eine Auswertung der Altersgruppe 15 bis 24 Jahre und zeigen deutlich: Jugendarbeit wirkt! Außerschulische Kinder- und Jugendarbeit macht alle stärker, sicherer und sozialer.
Kinder und Jugendliche profitieren als Nutzer*innen oder als freiwillig Engagierte – auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene – von Kinder- und Jugendorganisationen, besonders in Krisenzeiten.
Im Folgenden werden die aktiven Mitglieder von verbandlichen Jugendorganisationen kurz „Mitglieder“ genannt, ihnen gegenüber stehen „Jugendliche allgemein“. Wobei damit jene Jugendliche gemeint sind, die an der Studie teilgenommen haben, aber in keiner verbandlichen Jugendorganisation Mitglied oder aktiv sind.
Verbandliche Jugendarbeit wirkt auf persönlicher Ebene
- Jugendarbeit vermittelt wichtige Werte an junge Menschen: Mitglieder sind solidarischer und idealistischer als Jugendliche allgemein.
- Mitglieder weisen einen stärken Gemeinschaftssinn auf.
- Verbandliche Jugendarbeit unterstützt junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und stärkt die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen junger Menschen.
- Mitglieder zeigen mehr Teamfähigkeit als Jugendliche.
Auswirkungen von Jugendarbeit während der Pandemie
- Bereits vor der Pandemie war die psychische Gesundheit von Mitgliedern deutlich besser als von Jugendlichen allgemein.
- Während der Pandemie sind Mitglieder besser zurechtgekommen als Jugendliche allgemein.
- Mitglieder erlebten seltener Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit oder Schwermut.
Jugendarbeit unterstützt junge Menschen in Krisenzeiten
- Besonders in Krisenzeiten wird Jugendarbeit als sinnvolle Beschäftigung wahrgenommen.
- Jugendarbeit leistet Aufklärungs- und Bildungsarbeit, stärkt das Selbstbewusstsein und bietet Halt und Orientierung.
Gesellschaftliche Auswirkungen von Jugendarbeit
- Jugendarbeit wirkt auf die ganze Gesellschaft.
- Jugendarbeit vermittelt ein Zugehörigkeitsgefühl und stärkt die Gemeinschaft, stärkt das Vertrauen in die Demokratie und vermittelt ein Nachhaltigkeits- und Umweltbewusstsein.
- Jugendarbeit trägt maßgeblich zu Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft bei.
Kampagne „Junges Engagement“ der Bundesjugendvertretung
Über 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche sind in Organisationen oder Einrichtungen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit in Österreich aktiv. Damit ihre Vielfalt und Wirkung breiter in der Öffentlichkeit bekannt wird und sie entsprechende finanzielle Mittel und Unterstützung erhält, macht sich die Bundesjugendvertretung mit der Kampagne „Junges Engagement“ für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit stark.
Mehr Infos dazu und die vollständige Präsentation der SORA-Studienergebnisse findest unter www.bjv.at/jungesengagement
Zuversicht – Ehrenamt in der Alpenvereinsjugend wirkt
„Zuversicht – festes Vertrauen (auf etwas zu erwartendes Gutes)“ steht auf der ersten Seite dieser Ausgabe. Denn auch wenn Vieles in der Welt gerade nicht gut aussieht, lassen sich Freiräume finden. Als Ehrenamtliche in der Alpenvereinsjugend können wir die großen Krisen unserer Zeit, die besonders Kinder und Jugendliche sehr betroffen machen, nicht einfach so verschwinden lassen. Aber wir können fest auf das vertrauen, was uns guttut: Zeit in der Natur verbringen und wertvolle Freiräume für Kinder und Jugendliche schaffen. Am Bach, im Wald, oder am Berg kommen wir gemeinsam dem Zauber von Tage draußen auf die Spur. Den Rest der Welt können wir dabei für einen Augenblick vergessen. Wir leben in Echtzeit, im Hier und Jetzt.
Die positiven Auswirkungen der Jugend- und Familienarbeit in der Alpenvereinsjugend werden von den Ergebnissen der SORA-Studie bestärkt und sichtbar. Auch heuer werden wieder unzählige Tage draußen von unseren über 4500 ehrenamtlichen Jugend- und Familienmitarbeiter*innen ermöglicht. Wir blicken positiv und zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns über so viel freiwilliges Engagement für die Alpenvereinsjugend.
Quellenangabe für Studienergebnisse: https://bjv.at/wp-content/uploads/2022/10/PPP-Studienpraesentation.pdf
Simone Hütter ist Mitarbeiterin in der Abteilung Jugend des Österreichischen Alpenvereins und für die Medien der Alpenvereinsjugend verantwortlich.
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