Aller Anfang ist schwer?
Nicht so beim Start des Jungen Alpinisten Teams. Schon als wir uns donnerstags früh am Morgen vor dem Alpenvereinshaus Innsbruck trafen, war klar, das können nur zwei lässige und spannende Jahre werden. Den Auftakt sollte das Update-Alpinklettern im Norden Italiens bilden.
Obwohl wir alle schon öfter in Arco waren und sich manch einer schon fast als „Local“ bezeichnen könnte, hielten die Kalkwände Trentinos für jede bzw. jeden ein neues Abenteuer parat.
Donnerstag früher Nachmittag, den Platz am Camping-Zoo bereits geklärt, ging es an die Wand. Zum gegenseitigen Beschnuppern und um herauszufinden, wie wir beim Klettern vorgehen, da hat ja doch jede bzw. jeder die ein oder andere eigene Herangehensweise, zog es uns an den „Monte Colt“. Dort warteten drei kurze, aber knackige Plaisierrouten auf uns, genau das Richtige, um für die kommenden vier Tage warm zu werden.
Leicht angeschlagen von der Anreise und mit dem ersten Hauch eines Pumps in den Unterarmen, war ein selbst gekochtes Risotto und ein erfrischendes Birra-Moretti genau das Richtige, um den ersten Tag ausklingen zu lassen.
Der Wetterbericht ließ nichts Gutes verheißen, ab Mittag sollte es regnen, doch ein junges Alpinsten Team, lässt keinen herbstlichen Freitag in Arco ins Wasser fallen. So zog es und ins Sportklettergebiet „La Gola di Toblino“. Von einer gemütlichen 6a Verschneidung, bis hin zur 7c+ im versinterten Überhang, war alles dabei und wir kletterten uns die Finger wund. Gekrönt wurde der Kletter-Tag von einer Standplatzbau-Session. Unter den wachsamen Augen unserer Guides stellten wir unser Wissen auf die Probe und tauschten Erfahrungen aus.
Die nächsten zwei Tage, Samstag und Sonntag, waren bestimmt von abwechslungsreichen Mehrseillängen, mal musste ein Friend für das Wohlbefinden sorgen, mal konnten wir uns auf gebohrte Hacken verlassen. Ein anderes Mal konnte man am Monte Colodri die Aussicht über Arco bis hin zum Gardasee genießen, mal sah man vorlauter Spalten die eigene Hand nicht mehr, weil sie sich so tief im Felsen verkeilte. Genussklettereien bot auch das Gebiet Mandrea, von lochigen Platten über schlüpfrige Verschneidungen bis hin zu knackigen Dächern war alles dabei. Aber auch an den Standplätzen kam das ein oder andere philosophische Gespräch nicht zu kurz.
Montag, die Heimreise stand kurz bevor und der Regen setzte diesmal schon nachts ein, so verschlug es uns in das für seine Regensicherheit bekannte Gebiet Massone. Neben einigen Sportklettertouren, die wir mit Bravour bestritten, weihten uns unsere Guides in die Geheimnisse des Technokletterns ein. Wie und Wo sitzt die Skyhook richtig, wie verlagere ich mein Gewicht von der einen auf die andere Seite und taste mich gleichzeitig den Fels entlang nach oben? Fragen die mit Jahrzehnten an Alpinkletter-Erfahrung geklärt werden können, Erfahrung die unsere Begleiter und Mentoren Alexander Blümel, Much Mayr, Guido Unterwurzacher und Toni Mosshammer mitbrachten und mit uns fünf Tage lang teilten.
Ein Lockere Start in Arco, voll Klettergaudi und Vorfreude auf weitere Abenteuer mit dem Junge Alpinisten TEAM…
Das JUNGE ALPINISTEN Projekt der Alpenvereinsjugend
Junge Alpinisten TEAM
Zehn ausgewählte junge Bergsteiger*innen zwischen 18 und 22 Jahren sind zwei Jahre mit Mentoren am Berg unterwegs. Lernen auf Augenhöhe, selbstständiges Bergsteigen auf hohem Niveau und das Verschieben der eigenen Grenzen sind Programm.
Junge Alpinisten Youngsters
Kurse in allen alpinen Disziplinen für 14- bis 20-Jährige mit etwas Erfahrung beim Klettern und Bergsteigen. Gemeinsam eine coole Zeit haben, Seil- und Sicherungstechnik updaten, eigenständiges Planen und Begehen von Touren, Freunde treffen und Abenteuer erleben werden hier großgeschrieben.
Junge Alpinisten Förderung
Junge Bergsteiger*innen erhalten finanzielle Unterstützung für selbstständig geplante alpine Unternehmungen!
Alle Infos auf www.jungealpinisten.at
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Felix Webhofer ist Mitglied im Junge Alpinisten TEAM, studiert und lebt in Innsbruck und ist am liebsten draußen am Fels unterwegs.
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