Tag 1 Anreise
Kurz nachdem aufgrund der heurigen Eisverhältnisse der Kursort nach Osttirol verlegt wurde, ging es auch schon los: die Kursleiter Michi und Martin machten sich in Innsbruck mit dem Bus der Alpenvereinsjugend auf den Weg nach Osttirol und sammelten unterwegs alle Youngsters Teilnehmenden ein. In der Unterkunft angekommen, wurde eine kurze Besprechung einberufen, wo sich alle vorstellten, und ein erstes Kennenlernen stattfand. Danach wurden die letzten Stunden Tageslicht für die Suche nach brauchbarem Eis genützt.
Mit viel wertvollem Input von den Kursleitern und etwas Glück haben wir ein herrliches Plätzchen entdeckt, welches vielversprechend für erste Eiskontakte aussah. Nach diesem kurzen Ausflug haben wir die Zimmer bezogen, zu Abend gegessen und anschließend das Leihmaterial verteilt.
Tag 2
Der erste richtige Kurstag startete zu moderater Uhrzeit mit einem guten Frühstück. Anschließend wurde der gestern noch ausgekundschaftete Ort aufgesucht. Kaum waren die Helme, Klettergute und Steigeisen angelegt, starteten Michi und Martin gleich durch mit uns. Die theoretischen Aspekte, die es beim Eis zu beachten gilt, wurden wieder und wieder angesprochen, um uns in Zukunft eine selbstständige Analyse des Eises zu ermöglichen. Dann absolvierten wir mit dem ein oder anderen Eis-Boulder unsere ersten Bewegungen im Eis. Die Kursleiter standen mit wachsamen Augen und wertvollen Tipps an unserer Seite und erleichterten uns damit unseren Eiskontakt.
Nachdem sich jeder und jede halbwegs sattelfest in den grundlegenden Bewegungen am Eis fühlte, wurden zwei Toprope-Routen eingerichtet, an denen die Gruppe das selbstständige Pickeln lernte und die Steigtechnik verfeinern sollte. Ratschläge wie „Schritt, Schritt, Banane“ erheiterten nicht nur die Stimmung, sondern brachten uns auch die Diagonalsteigtechnik näher, die einen gelungenen Aufstieg ohne Wadenmuskelkrampf garantieren sollte. Der Tag verging wie im Flug und klang, wie am Vortag, bei einem guten Abendessen und netten Gesprächen aus.
Tag 3
Da unsere gut vernetzten Kursleiter ihre Kontakte spielen gelassen hatten, wurde am folgenden Tag ein anderer Ort aufgesucht, der erste Bewegungen im Vorstieg ermöglichen sollte. Nach einem Zustieg mittlerer Länge kamen wir zum Venedigerhausfall, wo wir unsere neu erlernten Fähigkeiten im Eis ausprobieren und erweitern konnten und uns auch zunehmend in den Vorstieg wagten.
Tag 4
Nach dem Frühstück ging es los: die Gruppe teilte sich in vier Seilschaften, von denen jeweils zwei einen Fall klettern würden. Der Ausgangspunkt war der selbe wie am Vortag, doch leider war bereits eine Gruppe von Bergrettern in den von uns geplanten Fall eingestiegen. Somit mussten wir unsere Unternehmung anpassen und uns auf die Suche nach einem anderen Projekt machen. Gesagt, getan: Rechts von den Seebachfällen wurden wir fündig: wir fanden zwei Eisfälle, in die jeweils zwei der vier Seilschaften einstiegen. Unsere Bergführer teilten sich auf, sodass keine Gruppe ganz allein auf sich gestellt war. Und so kletterten wir unsere erste Mehrseillänge im Eis.
Mit dem ein oder anderen Tipp von Michi und Martin fühlten wir uns wohl und sicher während wir uns Schritt für Schritt aufwärts bewegten. Als alle gut wieder herunten waren, ging es zurück ins Tauernhaus. Dort haben wir erstmal auf die gelungene Tour angestoßen. Zurück in der Unterkunft saßen wir nach dem Abendessen noch lange zusammen.
Tag 5
Am letzten Tag vor der Abreise ging sich leider kein Eiskontakt mehr aus. Dafür wurden wir in die Kunst des Drytoolens eingeführt, was mindestens genauso viel Spaß machte. Vor der Abfahrt wurde noch das Material zurückgegeben und alles und jede*r eingepackt. Dann wurde der Drytoolingpark aufgesucht, wo wir die letzten Stunden vor der Abfahrt noch ausgiebig nutzen konnten. Schlussendlich machten wir noch ein Gruppenfoto und unsere Kursleiter brachten uns wieder zu den Bahnhöfen, wo sie uns aufgesammelt hatten; der Eiskletterkurs war zu Ende.
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