Eine Kletterstunde braucht entweder viel Erfahrung oder gute Vorbereitung, um die Zeit mit lustigen Lerneinheiten zu gestalten und das Interesse der Kinder für die weniger lustigen Kletter- oder Seiltechniken zu behalten. Das geht beim Aufwärmen los und endet erst beim Verabschieden der Kinder. So ist es vor allem in dieser sensiblen (Corona-) Zeit angenehm, ein paar Ideen in petto zu haben. Das geht über ein multisensorisches Techniktraining bis hin zu Spielen, die wenig bis gar keinen Körperkontakt beinhalten und trotzdem Spaß machen.
MÄUSE FÜTTERN: FÜR WAHRE (EIN-)STEIGERINNEN
Ein echter Tipp für Anfängergruppen (auch Erwachsene) und zur Erinnerungsauffrischung nach längeren Pausen.
Du brauchst: Chalk, Kreide oder Tape
So geht’s: Jedem Kind wird entweder mit einem Stück Chalk, Kreide oder Tape der Bereich des Kletterschuhs zwischen den beiden Ballen markiert und auf die Schuhspitze ein kleines Mäusegesicht mit Schnurrhaaren gezeichnet. Die Maus wird gefüttert, indem die Kinder schön mit ihren Zehen auf die Tritte steigen. Beispielsweise sind die Spax-Tritte die Käse- oder Speckstückchen, die die Maus fressen möchte. Der/Die Übungsleiter*in kann die Kinder während des ganzen Kurses mit: „Denkt an eure hungrigen Mäuse!“ immer wieder daran erinnern, auf die Fußtechnik zu achten.
Effekt: Bewusstsein für das Steigen & Vorbereitung für Steigtechniken.
ACTIVITY
Ein Spiel, das auch mit den Abstandsregeln super funktioniert.
Du brauchst: Fantasie
So geht’s: Die Gruppe oder der/die Spielleiter*in überlegt sich ein Thema, zum Beispiel „Badutensilien“. Ein Kind versucht nun, einen überlegten Begriff an der Boulderwand pantomimisch darzustellen. Wer den Begriff erraten hat, ist als Nächstes mit der Pantomime an der Reihe. Falls die Gruppe Tipps brauchen sollte, können auch Geräusche als Hilfestellung hinzugefügt werden. Ein Spiel, das bei Groß und Klein gut funktioniert.
KROKODIL
Du brauchst: Gurte, Expressschlingen oder Karabiner
So geht’s: Als Spielvorbereitung werden die Expressschlingen auf der Bouldermatte gleichmäßig verteilt. Die Kinder ziehen sich in der Zwischenzeit ihren Klettergurt an. Dann wird ein „Krokodil“ bestimmt. Das „Krokodil“ darf sich nur auf allen vieren auf der Matte bewegen. Die „Affen“, also die anderen Kletterkinder, sind nur auf der Boulderwand sicher, ansonsten können sie vom „Krokodil“, das seine Juwelen bewacht, gefangen werden. Das Ziel der „Affen“ ist es, so viele Expressschlingen/Karabiner wie möglich zu sammeln. Es darf pro Aufenthalt am Boden jedoch immer nur eine Schlinge genommen werden, diese muss dann am Gurt befestigt werden.
Variante 1: Man macht sich eine Zeitspanne aus, wie lange die „Affen“ Zeit haben, die Schätze des „Krokodils“ zu klauen bzw. bis alle Expressschlingen gesammelt sind. Wenn dabei der „Affe“ vom „Krokodil“ gefangen wird, muss er/sie seine Schlingen wieder auf der Matte verteilen und wieder neu mit dem Sammeln starten.
Variante 2: Wer vom „Krokodil“ gefangen wird, wird das neue „Krokodil“. Wichtig ist hier, dass die Kinder in dieser Zeit keine Schlingen sammeln dürfen, erst, wenn wieder das Kommando Start gegeben wird. Bei einem Wechsel muss das neue „Krokodil“ seine Schlingen wieder auf der Matte verteilen. Variante Einsteiger: Auch hier gibt es wieder ein „Krokodil“, das versucht, die „Affen“ zu fangen. Jedoch braucht man für diese Variante nur die Boulderwand und die Matte. Ziel ist es, so lange wie möglich auf der Kletterwand zu bleiben und nicht von dem „Krokodil“ gefangen zu werden. Wer gefangen wird, ist das neue „Krokodil“.
Effekt: Kinder lernen, Kraft zu sparen und stabil an der Kletterwand zu bleiben.
Laura Kogler studiert Europäische Ethnologie im Master und ist seit fast 10 Jahren ein begeisterter Teil der Stoanhupfer, dem Kletter- und Jugendteam der Sektion Hohen Munde. Sie lebt ganz nach dem Motto: jede Erfahrung mach die Welt bunter.
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