Schnee. Winterlandschaft. Kalte Luft. Atmen. Sporteln. Spielen. Gemeinsam unterwegs sein. All dies gehört für uns zu einem tollen Tag draußen in der Natur dazu und genau das möchten wir auch mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam erleben.

Wir möchten sie dabei begleiten, neue Wege zu erkunden, neue Dinge auszuprobieren, unser Welt zu genießen und zu entdecken. Wir möchten gemeinsam lachen, Spaß haben und uns austoben. Gleichzeitig möchten wir in der Gruppe unterwegs sein, Aktivitäten unternehmen, bei denen es eine Gruppe braucht, die spannend und lehrreich sind und bei denen wir Kindern und Jugendlichen etwas Neues zeigen können.

Das klingt nach einem sehr hohen Anspruch an uns Erwachsene. Aber es ist eigentlich ganz einfach. Wir nutzen das, was uns die Natur bietet und erforschen Neues. Wir mischen eine bunte Gruppe zusammen und verbringen Zeit draußen. Wir geben etwas Bewegung hinzu. Und genau aus diesen Zutaten entsteht ein toller Tag für Kinder und Jugendliche. Umsetzen lässt sich das zum Beispiel bei einer …

Schatzsuche mit Schneeschuhen im Winter

Wir gehen auf Schatzsuche und zwar mit Schneeschuhen. Die Schneeschuhe und Snowboardboots leihen wir uns für diesen Tag im nächstgelegenen Sportgeschäft aus. Snowboardboots sind deshalb notwendig, da Kinder ansonsten oftmals nicht in die Schneeschuhe passen.

Je nach Wetter und Schneeverhältnissen entscheiden wir, wo genau wir unsere Schatzsuche durchführen möchten. Je verschneiter die Landschaft, umso eindrucksvoller ist das Abenteuer.

Allerdings ist auch das Wandern mit den Schneeschuhen für unsere Kids anstrengender, je tiefer der Schnee ist. Die Schatzsuche muss von einem/ einer Übungsleiter*in oder Erwachsenen geplant und vorbereitet werden. Wir starten gemeinsam mit einer Rätselaufgabe und geben dadurch einen Weg zu verschiedenen Stationen vor, an denen weitere kleine Rätsel warten.

Am Schluss ist das gemeinsame Ziel, einen Schatz im Schnee zu finden. Unterwegs gehen wir auch einigen Tierspuren – vom Eichhörnchen und seinen Genossen – auf den Grund. Je nach Alter und Kondition der Kinder fokussieren wir uns häufig nur auf die Spurensuche und verzichten auf die Schatzsuche, um niemanden zu überfordern.

Schneeschuhtouren finden in der Regel im lawinensicheren Gelände, also in Wäldern, auf Wiesen oder im flachen Gelände ohne Lawineneinzugsgebiet statt. Deshalb gehört die Lawinennotfallausrüstung beim Schneeschuhgehen auch nicht zum Standard. Sind wir mit Kindern unterwegs, müssen wir umso mehr darauf achten, dass wir in lawinensicherem Gelände unterwegs sind. Deshalb informieren wir uns vorab mittels Lawinenlagebericht über die herrschende Lawinensituation und befolgen unbedingt etwaige Wegsperrungen aufgrund von Lawinengefahr.

Spurensuche mit Schneeschuhen im Winter

Bei der Spurensuche mit Schneeschuhen gibt uns unsere Naturschutzreferentin eine kleine Einführung, worauf wir besonders achten sollen. Jedes Tier hinterlässt einen typischen Fußabdruck im Schnee. Dieser wird auch Trittsiegel genannt und unterscheidet sich je nach Tier. An- hand der Form des Trittsiegels lässt sich meistens die Tierart bestimmen, die über den Schnee gewandert ist. Eine ganze Spur besteht aus einer Abfolge von Trittsiegeln. Auch bei den Spuren gibt es Unterschiede zwischen den Tierarten, denn nicht jedes Tier hat den gleichen Körperbau und läuft gleich. So unterschei den sich Spuren zum Beispiel durch den Abstand zwischen den einzelnen Tritten.

Die häufigsten Spuren im Schnee:

– Marder bzw. Wiesel
– Fuchs
– Waldmaus
– Eichhörnchen
– Feldhase bzw. Schneehase (höher oben)
– Rothirsch
– Reh
– Gämse (höher oben)
– Vögel, z.B. Amsel

Eine Übersicht hilft uns dabei, die Spuren zu identifizieren. Jede Spur, die wir entdecken, notieren wir uns, gemeinsam mit der Information, wer sie gefunden hat und um welches Tier es sich handelt. Wir schauen nicht nur auf die Spuren der Tiere, sondern achten auch auf andere Hinweise, die sie hinterlassen haben. Sehr häufig findet man von Hirschen verfegte Äste oder abgenagte Zapfen von Mäusen oder Eichhörnchen. Wo viele Zirben wachsen, stößt man oft au Zapfen, deren Samen vom Tannenhäher herausgehackt wurden. Tiefe Löcher im Schnee können auf Nahrungsvorräte dieser Vögel hinweisen. Auch kann nach dem Kot von Rot- und Rehwild oder Füchsen gesucht werden.

Spurensuche im Schnee:
– Hilfestellung zur Bestimmung mitnehmen
– Kindern und Jugendlichen erklären, wonach wir suchen
– Wir schauen nicht nur auf Spuren, sondern auch auf andere Anzeichen von Tieren
– Wir schreiben uns alles auf, was wir entdeckt haben

Den Tag gemeinsam ausklingen lassen

Nach dem Schneeschuhwandern, Spurensuchen und Fährtenlesen lassen wir den Tag mit einem Abschlussspiel ausklingen. Wir bauen eine kleine Mauer aus Schnee, hinter die wir eine brennende Kerze stellen. Es gibt zwei Teams und jedes Team versucht, die Kerze mit Schneebällen auszulöschen. Das Team, dem dies zuerst gelingt, hat gewonnen. Eine Jause bekommen anschließend dennoch alle. Während des Essens wird viel gelacht, es werden die Erlebnisse des Tages ausgetauscht und „Stille Post“ gespielt. Eine Hilfestellung zur Bestimmung der Tierspuren von „Natur im Bild“ findet ihr zum Beispiel unter: www.naturimbild.at/index.php?frame=download.php

 

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Bianca Somavilla ist Jugendleiterin im Alpenverein Sektion Stubai und leitet dort den Bereich Klettern mit Kindern und Familien.

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