Zeugenbericht des Skitourencamps 2024
Das „Into the Snow 2024“ Camp unter der Leitung von Lea Goldberger und Leopold Fuchs war, laut eigenen Angaben, „voll geil“. Es folgt ein Zeugenbericht.
Das Camp begann ganz trivial, so wie ein Camp eben beginnen muss. Nachdem sich die Gruppe am Parkplatz in Innerfragant gesammelt hatte, machten wir uns auf den Aufstieg zur Jugendherberge. Die Skier wurden zunächst noch an den Rucksack geschnallt, aufgrund der auf dieser Höhe eher spärlichen (soll heißen: nicht existenten) Schneedecke. Auf halbem Weg konnten wir jedoch in die Bindungen steigen und tauchten ein in ein Winterwunderland, wie es nur wenige von uns dieses Jahr schon gesehen hatten.
Bei der Hütte angekommen, teilte sich die Gruppe, und ein paar Leute gingen noch eine kleine Tour an, während die anderen lieber Kaffee in der Sonne genossen. Anschließend wurde das Gepäck verladen, und in der Hütte gab es eine stärkende Suppe. Es folgten Gruppenspiele, von denen zugegeben einige von mehr Erfolg gekrönt waren als andere. Der letzte Programmpunkt bestand in einer ersten Lektion in Sicherheit beim Tourengehen von „Professorin“ Lea, danach ließen wir den Abend gemütlich mit Tischtennis und Boulderschrauben ausklingen.
Am nächsten Morgen brachen wir, wie es sich gehört, nach einer kurzen Aufwärmrunde zur ersten Tour auf. Für eine Gruppe sollte es in die Sadnigscharte gehen, für die andere auf den Striedenkopf, denn wie wir gelernt haben, ist Gruppengröße ein relevanter Faktor in Sachen Lawinengefahr. Perfektes Wetter (wenn auch ein wenig heiß für meinen Geschmack) und feiner Firn sorgten für ein ausgesprochen gelungenes Bergerlebnis. Doch auch hier wurde der Bildungsauftrag nicht versäumt, denn Leo grub ein sehr demonstratives Schneeprofil für uns.
Danach ging es für ein paar besonders Motivierte noch auf die Blutwiese hinauf, die Mehrheit jedoch machte es sich in der Hütte bequem. Erneut sorgte Frau Goldberger’s Vortrag, heute über Rettung einer verschüttenden Person, für allgemeine Weiterbildung. Über den Tag hinweg verteilt waren heute noch einige weitere Skitourenfreunde zu uns gestoßen, und so genossen wir den restlichen Abend in umso größerer Zahl mit gemeinsamem Kochen, Brotbacken und für einige von uns mit der vergeblichen Suche nach dem Fleisch auf dem vegetarischen Camp.
Aufgewacht, Kompanie! Die zweite Skitour stand an, und diese sollte, wieder in zwei Gruppen geteilt, entweder in der Makernischarte oder in der Pulvermulde des kleinen Sadnigs gipfeln. Noch wärmere Temperaturen verleiteten uns auf der Sonnenseite zum Gruppenschwitzen auf mulzigem Schnee, während in der Pulvermulde im Schatten der Berge gefreut wurde (glaube ich, war nicht dort). Wer jedoch denkt, wir ließen uns den Spaß nehmen von patzigem Schnee, der könnte nicht falscher liegen. Wir suchten uns eben ein paar waghalsige Sprünge und tiefe Drops, um uns bei Laune zu halten. Nachdem alle wieder heil unten angekommen waren, gab es eine groß angelegte (jedoch inszenierte!) Verschüttetensuche, bei der alle die Theorie vom Vortag in die Praxis umsetzen konnten und bei der jeder und jede für sich viel mitnehmen konnte. Danach gab es für die ganz Harten unter uns eine angenehm kühle Dusche im Eiswasserfall, anschließend Hüttenspiele und wie immer wunderbares Essen.
Ein letzter voller Tag stand noch an, und damit, versteht sich, eine weitere Skitour. Diesmal wollte die eine Gruppe von Nordwesten eine Rinne hinauf auf die Makernispitze, während die andere Gruppe den Ochsentrieb bezwang. Mission Rinne musste jedoch abgebrochen werden, da Leo die Schneedecke im oberen Teil als zu instabil befand. Wir drehten also um und folgten stattdessen den Spuren unserer Vorgänger auf den Ochsentrieb hinauf. Die Abfahrt wurde durch zarten Firn ausgesprochen lässig. Der letzte Abend hielt viel bereit, vor allem ein Lagerfeuer vor der Hütte mit Live-Musik versetzte alle in die richtige Stimmung. Vier Tage Skitouren hatten uns alle ausgelaugt, und so schliefen wir gut und schnell ein.
Der letzte Tag hatte, wie immer bei schönen Dingen, einen leicht melancholischen Beigeschmack. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und putzten wir fleißig die Hütte, bis sie wieder blitzeblank war. Danach verabschiedeten sich schon die meisten schweren Herzens, doch ein paar machten sich noch auf und stiegen ein letztes Mal in die Bindung. Das Wetter passte wie schon die ganze Woche ausgezeichnet, nur war die Abfahrt mit Bruchharsch gefliest, was uns alle nur noch einmal dankbar sein ließ für die perfekten Umstände, die wir diese Woche erleben durften.
Das Wetter, der Schnee, die Hütte, die Leute, die Stimmung. Nicht einen dieser Punkte könnte man bei diesem Camp auch nur als mittelmäßig bezeichnen. Das „Into the Snow 2024“ war eine verdammt gute Zeit, welch ein Glück, dass es das, nächste Jahr wieder gibt.
Campbericht: Moritz
Campleitung: Leopold Fuchs & Lea Goldberger
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