Als wir am Donnerstag um 13:30 Uhr zum Bahnhof in Pfarrwerfen kamen, wurde die Vorfreude immer größer und wir konnten es kaum erwarten unsere Kletterschuhe anzuziehen und den grandiosen Kalk zu genießen. Aber eins nach dem anderen.

Einige von uns kannten sich bereits von anderen YOUNGSTERS Kursen, wie dem Alpinklettern I oder dem Eisklettern. So verstanden wir uns direkt sehr gut miteinander und konnten sofort damit beginnen, gemeinsam mit unseren Kursleiter*innen Eva und Pete, unsere Ausrüstung durchzusprechen und überlegen welches Equipment wir mit auf die Hütte nehmen.

Nach einer kurzen Schlachtplan-Besprechung ging es dann auch schon los und wir machten uns mit einer bunt gemischten Gruppe von zwei Mädels und vier Burschen im Alter von 15-20 Jahren zu Fuß auf den Weg zur Werfnerhütte. Diese liegt am Fuße des Werfner Hochtrons am oberen Ende einer wunderschönen, baumfreien Lichtung. Nach einem lustigen Aufstieg, bei dem die eine oder andere Runde „Wer bin ich“ gespielt wurde, kamen wir auf der Hütte an und stürzten uns sogleich in den nahegelegenen Klettergarten. Es wurde geklettert, Sturztraining gemacht, mobile Sicherungsmittel benutzt sowie Seilschaftsabläufe geübt.

Nach einer großen Portion Spaghetti  wurde die Tourenplanung für den nächsten Tag durchgesprochen. Nach dem Motto des Kurses „do it yourself“ konnten wir planen und überlegen so wie wir es wollten. Eva und Pete stellten lediglich die richtigen Fragen, um uns auf Fehler in unserer Planung aufmerksam zu machen und uns aus diesen lernen zu lassen.  An diesem Tag lernten wir, wie wichtig eine genaue Tourenplanung ist und auf was wir in Zukunft besser achten müssen. Nach dem Motto „Erfahrung ist die Summe aus überlebten und reflektieren Fehlern“ gaben unsere Kursliter*innen ihr Wissen mit Freude an uns weiter. Nach einem anstrengenden und langen Tag ließen wir den Abend ganz entspannt bei einer Runde Karten ausklingen.

Der nächste Morgen ist angebrochen und die am Vortag zusammengestellten Gruppen machten sich nach einem leckeren Frühstück auf zu ihren Touren. Beide Gruppen wanderten von der Hütte aus entlang des Hochtrons hin zum Hiefler und dem großen Fieberhorn. Am Weg zur Tour haben uns Eva und Pete wertvolle Tipps zur Orientierung, der Routenfindung und zum Seilschaftsablauf gegeben, welche wir später noch dringend benötigen würden. Die Kletterei ist fabelhaft und bietet uns perfekten Fels von Wasserrillen bis zur henkeligen Wandkletterei in den perfekten Schwierigkeitsgraden für alle Teilnehmer. Sogar ein Nickerchen am Stand wurde gemacht.

Geklettert wurde bis uns die Finger wehtaten. Was nach ungefähr 10 Seillängen am rauen Fels definitiv der Fall gewesen ist. Am Abend waren wir überglücklich über den gelungenen Tag und das gute Essen auf der Hütte. Nach einer erfolgreichen, aber langwierigen Tourenplanung für den nächsten Tag wurden wieder die Karten gezückt und eine Runde „Hosn obi“ beendete den Abend.

Das Wetter spielte wie am Vortag wieder perfekt mit und wir konnten den Tag voll auskosten. Unsere Touren führten uns diesmal etwas unter den Gipfel des Fieberhorns an der Thronleiter vorbei. Die Tourenfindung stellte sich wie am Tag zuvor dank der Hilfe unserer Bergführer*innen als eine lösbare Aufgabe heraus. Wieder bewegten wir uns in abwechslungsreicher Kletterei am traumhaften, kompakten Fels.

Da der Wetterbericht für den Nachmittag nicht das optimale Wetter meldete, wurden kürzere Touren gewählt mit der Möglichkeit im Klettergarten hinter der Hütte die Unterarme aufzupumpen und neue Sachen zu testen. Dank der Möglichkeit, dass unsere Kursleiter*innen uns die Routen abbauen würden, konnten wir auch Routen probieren, bei denen wir ansonsten nur wenige Chancen für den Durchstieg gehabt hätten. Als der Kletterspaß gegen 16:00 Uhr durch ein Regenschauer beendet wurde, kamen wir trotzdem alle voll auf unsere Kosten und waren glücklich über den erfolgreichen Tag. Der Abend ging spannend weiter, denn dank eines Gewitters saßen wir für kurze Zeit sogar im schönen Schein des Kerzenlichts beieinander, lachten, redeten und spielten Karten was das Zeug hält.

Nach einer erholsamen Nacht brach auch schon der nächste und letzte Tag an. Bei einer atemberaubenden Stimmung durften wir auf der Terrasse der Werfnerhütte ein letztes Mal den Sonnenaufgang beobachten und das leckere Frühstück genießen.

Da der Tag schon um 13:30 Uhr im Tal enden sollte, wurden im Klettergarten hinter der Hütte nochmals Schulungen gemacht, mobile Sicherungsmittel gelegt und verschiedenste Stände gebaut. Jeder konnte voneinander etwas Lernen und wir hatten eine Menge Spaß bei jeder Menge lehrreichem Inhalt. Langsam machten wir uns dann  schon auf den Weg hinunter. Der Abstieg verging wie im Flug, da wir die letzten Tage Revue passieren ließen und bereits die nächsten gemeinsamen Touren planten, begleitet von der Freude über das Erlebte.

Danke an alle Teilnehmer, Eva Schieder und Pete Mühburger für die Fotos 🙂

+ posts

Comments are closed.